Unser EKG-Quiz-Fall

 

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Frau Bäcker ist die 56-jährige Gattin eines Kollegen. Sie berichtet Ihnen von einer belastungsinduzierten Dyspnoe und andauerndem Schwindel. Vor kurzem sei bei ihr eine chronische Bronchitis diagnostiziert worden, zudem ist eine arterielle Hypertonie bekannt. Darüber hinaus berichtet ihr Ehemann, dass sie am vergangenen Sonntag auf dem Geburtstag ihrer Enkelin kurzzeitig das Bewusstsein verloren habe. Seitdem sind sie sehr besorgt.
Sie ordnen ein 12-Kanal-EKG an.

EKG 03 Linksherzhypertrophie

Welche EKG-Merkmale und Ursachen treffen bei der Patientin am ehesten zu?
1. P-sinistroatriale
2. P-biatriale
3. Linksherzhypertrophie
4. Rechtsherzhypertrophie
5. Linksanteriorer Hemiblock

Es liegt ein P-sinistroatriale bei Verdacht auf Linksherzhypertrophie vor.
Das P-sinistroatriale beschreibt eine linksatriale Erregungsausbreitungsstörung, die sich in den Extremitätenableitungen I und II mit einer Doppelgipfeligkeit sowie verbreiterten P-Welle darstellt. In den Brustwandableitungen V1 und V2 sieht man eine P-Negativierung. Eine Linksherzhypertrophie ist häufig mit dem P-sinistroatriale assoziiert.
Der Linkstyp entsteht durch die Drehung der Herzachse nach links. Die größere Muskelmasse führt zu einer deutlichen Vergrößerung der R-Zacken-Amplitude in den Ableitungen I, aVL, V5 und V6. Diese Diagnose kann mithilfe des Sokolow-Lyon-Index bestätigt werden. Hierbei wird die größte R-Zacke aus V5/V6 und die größte S-Zacke aus V1/V2 addiert. Bei einem Wert von >3,5 mV ist von einer linksventrikulären Hypertrophie auszugehen.

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